Heute war wieder ein guter Tag! Nachden es gestern für mich anstrengend war, habe ich heute Nacht lange und erholsam geschlafen. Fühle mich wieder frisch, auch die Verspannungen im Nacken sind besser geworden. Was der Körper alles leistet, schon erstaunlich. Als ich aus dem Fenster schaute, war ich erstaunt, es regnete und wie. Darauf war ich gar nicht eingestellt. Nach einem gemütlichen Frühstück dann mit Regenponcho aus den Haus. Der Regen hatte gerade aufgehört und der Himmel war bedeckt. Nach gut einer Stunde habe ich es gewagt, den Poncho einzupacken. Und ich hatte Glück, es kamen zwar immer wieder dunkle Wolken, aber es blieb trocken. Das macht mir mehr Freude beim Gehen, wenn nichts um mich weht. Die Strecke war beeindruckend und sehr abwechslungsreich. So viel Wiesen, kleine Schluchten und dann der sensationelle Blick auf den Zürichsee. Ich bin oft stehen geblieben und habe nur geschaut. Mit der Ausnahme von gestern war ich heute wieder ganz alleine unterwegs. An einer kurzen Irritation, wo wohl der Weg weiter geht, kam ich länger mit einem sympathischen Schweizer ins Gespräch. Ein spannender und ganz unerwarteter Austausch, der mir gefallen hat. Kurz danach kam ich an einem Pilger Stübli vorbei. Bei einem Glas Milch direkt vom Bauern, mich länger mit der Besitzerin unterhalten. Sie ist seit 60 Jahren verheiratet, hat 3 Kinder, 9 Enkel und 3 Urenkel. Was für eine große Familie. Solche Gespräche genieße ich sehr. Da heute anscheinend Kommunikationstag ist, hat mich gleich anschließend ein älteres Paar ins Gespräch gezogen. Ihr Sohn ist den Camino bis Santiago in 83 Tagen gelaufen. Gut gelaunt und später als ich dachte, kamen die ersten Häuser von Rapperswil. Dann wurde es doch noch ein langer und für mich anstrengender Weg. Jetzt spürte ich wieder meine Beine und die Sonne war mir viel zu heiß. Nach 19 km reichte es mir gerade. Es ist ganz schön warm geworden. In der Altstadt dann glücklich und völlig kaputt angekommen. Dafür hat mich der erste Rundgang entlohnt. Es ist so schön hier, ich bin begeistert. Da ich jetzt erstmal Ruhe brauche, schaue ich mir den Rest der Stadt morgen früh an. Morgen entscheide ich dann, ob ich weiter gehen oder heimfahren möchte.